Nach dem ich im letzten Jahr zwei Wochen den voll elektrischen Audi e-tron gefahren bin, habe ich mir für 3 Tage einen Volkswagen ID.3 organisiert.

Der Unterschied zum Audi ist, dass der ID.3 eine komplett neu entwickelte Plattform ist und hier von Volkswagen nicht versucht wurde die Elektromobilität in ein bereits vorhandenes Fahrzeug zu implementieren.

Daher wollte ich mir selbst ein Bild davon machen, was Volkswagen da erreicht hat.

Am Abholtag habe ich leider einen von Außen und Innen verdreckten Wagen erhalten. Auch wenn ich dafür 35 Euro Gutschrift bekommen habe, trübt das doch sehr den Eindruck wie Volkswagen Financial Services mit seinen Kunden umgeht.

Wie auch immer. Nach dem obligatorischen Rundgang und der Prüfung auf Beschädigungen konnte ich dann endlich starten. Eigentlich geht man davon aus, dass der Start/Stop-Knopf des Fahrzeugs in Sichtweite zu finden sei. Dem war leider nicht so. Ich habe zwar den Drehregler für die Gangwahl gefunden aber damit konnte man nicht das Fahrzeug starten. Hier gibt es definitiv einen Punkt Abzug.

Der Start/Stop-Knopf befindet sich nämlich da wo man früher den Autoschlüssel reingesteckt hätte. Also an der Plastikverkleidung der Lenkradstange rechts unten. Wer auch immer bei VW auf diese Stelle gekommen ist, intuitiv ist sie seit Jahren nicht mehr. Keyless Go Fahrzeuge haben ihren Startknopf immer im Sichtbereich. Daher bin ich über diese Entscheidung sehr verärgert.

Nun gut, nach dem ich mich dann ein paar Minuten mit den wichtigsten Einstellungen im ID.3 vertraut gemacht habe, konnte die Fahrt auch schon beginnen.

Da ich das Gefühl des Anfahrens eines Elektroauto schon gewohnt bin, war hier keine Überraschung zu vermerken. Die Fahrt ging lautlos und zügig vonstatten.

Ich vergleiche gerne den ID.3 mit dem e-tron und muss feststellen, dass das Rekuperieren im Audi besser klappt. Der ID.3 läuft zu lange im Gleitmodus. Auch wenn das keinen Strom verbraucht, könnte dieser früher mit der Rekuperation anfangen um die gewonnene Energie ins Laden der Akkus zu investieren.

Ansonsten fährt sich der ID.3 in der Stadt prima. Die Lenkung ist sehr direkt und das Fahrwerk hat ein gutes Mittelmaß zwischen straf und komfortabel. Gerade beim Manövrieren in Parklücken war ich über den Wendekreis sehr erstaunt. Natürlich kann man das mit dem e-tron nicht vergleichen, weil es unterschiedliche Fahrzeugklassen sind.

Nach dem ich dann am Abend auch über die Autobahn ein Stück fahren musste, war ich doch sehr über die Lautstärke ab 130km/h verwirrt. Ich dachte erst es wäre noch ein Fenster offen. Aber nein, der Wagen ist tatsächlich so laut. Da hätte VW in die Fahrzeugdämmung mehr investieren können. Daher bleibt der ID.3 eher ein Stadtflitzer.

Beim einmaligen Laden konnte ich keine Probleme feststellen. Leider konnte ich bei der EnBw Ladesäule lediglich mit 35kw Ladeleistung den Wagen aufladen. Ob das am ID.3 lag oder an der Säule konnte ich noch nicht feststellen. Der ID.3 sollte eigentlich eine Ladeleistung bis zu 100kw zulassen und die EnBw Säule bietet diese Leistung auch an.

Während der ID.3 geladen wurde, konnte ich noch einen Einkauf im Tiernahrungsgeschäft erledigen. 🙂

Grundsätzlich hat man im ID.3 einen guten Ausblick auf die Straße. Die Windschutzscheibe ist groß, was aber bei der Reinigung dann doch Probleme macht. Ich musste mich sehr strecken um die obere Mitte zu erreichen um die Scheibe komplett putzen zu können.

Innen gibt es auch für die hintere Sitzreihe genug Platz. Im Kofferraum passt auch ein größerer Lebensmitteleinkauf hinein. Meine 2 Wasserkisten hatten genug Platz. 😉

Wenn ich mir den Testbericht vom ADAC so durchlese, dann komme ich eigentlich auf die selben Kritikpunkte. (https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/autokatalog/marken-modelle/vw/vw-id-3/) Die Bedienung des Touchscreens ist etwas umständlich. Befindet man sich im Navigationsmenü muss man doch erst über mehrere Ebenen sich im Menü durchhangeln um die Routennavigation vollständig zu starten.

Fazit

Der ID.3 von Volkswagen ist wirklich gelungen. Für die Stadt ein echter elektrischer Flitzer mit gutem Potenzial. Platz im Kofferraum, sehr guter Wendekreis u. direkte Lenkung. Man hat einen guten Aus- u. Rundumblick im ID.3, sodass man sich auch über enge Parklücken keine Gedanken machen muss.